Eine hervorragende Bedeutung haben die Pausen im Lernalltag des Schülers. Diese sollten den gleichen Zeitraum einnehmen wie die Zeit, die zum Lernen aufgewendet wird. In dieser Freizeit kann sich der Heranwachsende nicht nur körperlich erholen und entspannen, auch wird dem Gehirn Möglichkeit gegeben, das Gelernte zu speichern und zu verarbeiten. Dies ist genauso und verstärkt im Schlaf der Fall.
Viele Kinder haben ein deutliches Defizit an Freizeit. Der Grund hierfür ist der stark zunehmende Leistungsdruck an den Schulen beziehungsweise in der Gesellschaft. Die Arbeit, die neben der schulischen Anstrengung noch im privaten Bereich nötig ist, um mitzuhalten, nimmt überhand. Das liegt an den leistungsorientierten Schulplänen, dem absolut leistungsbezogenen Wirtschaftssystem.
Lernstress hat psychische und physische Folgen. Mangelnde Motivation, Konzentrationsschwierigkeiten, Schlaflosigkeit aber auch häufige Erkältungskrankheiten, Kopfschmerz und Übelkeit sind die unmittelbar sichtbaren. Lernstress kann so weit führen, dass das Kind jedwede Lust verliert, zu lernen, weil es erkennt, dass es nicht in der Lage ist, mitzuhalten. Man sollte sich also sehr wohl überlegen, ob es sinnvoll ist, den Heranwachsenden unbedingt auf eine höhere Schule zu schicken. Tatsache bleibt, dass das System in absoluter Weise leistungsorientiert ist, die Berufsaussichten ganz eindeutig von den Noten in der Schule, beziehungsweise auch der Art der besuchten Schule abhängig sind. Die Schüler erkennen das schnell und steigern sich so in einen ganz intimen Lernstress hinein, auch um die Eltern, Lehrer und sogar Mitschüler nicht zu enttäuschen, sein Selbstwertgefühl aufrechtzuhalten. Für eine ausgleichende Tätigkeit, eine gegenläufige Freizeit sollte also unbedingt gesorgt sein. Abschalten, auf andere Gedanken kommen, das Zusammensein mit Familie oder Freunden genießen. Ein aktives soziales Umfeld, eine feste Familienbindung sind auch hier von großem Vorteil.