Lippen-Kiefer-Gaumenspalte bei Kindern

Lippen-Kiefer-GaumenspalteDie Lippen-Kiefer-Gaumenspalten sind eine Gruppe von Gendefekten, die zu den häufigsten des Menschen gehören, denn unter tausend Babys haben statistisch gesehen mindestens zwei diese Fehlbildung. Zu der Gruppe gehören Fehlbildungen der Mundpartie, bei denen Lippen, Gaumen oder Kiefer gespalten sind. Bei manchen Kindern können auch mehrere Teile des Mundes betroffen sein. Bei Lippenspaltungen ist die Oberlippe teilweise bis zum Nasenloch geöffnet, wobei dies entweder nur auf einer oder auf beiden Seiten auftreten kann. Ein Kieferspaltung tritt nie allein auf, sondern nur dann, wenn auch eine Lippenspaltung vorhanden ist. Hier ist der zahntragende Teil des Oberkiefers betroffen, wo der Spalt entlang des Schneidezahns verläuft. Auch eine Gaumenspalte kann in unterschiedlichen Schweregraden auftreten, wobei der Schwerste erreicht ist, wenn der weiche und der harte Gaumen komplett durchtrennt sind. In diesem Fall gibt es keine Trennung von Mund- und Nasenraum mehr, was zu gesundheitlichen Problemen führen kann.

Eine vollständige Lippen-Kiefer-Gaumenspalte hat schwere Auswirkungen auf die Lebensqualität des Patienten. Die Atmung fällt schwerer, da oft eine Krümmung der Nasenscheidewand auftritt, außerdem ist das Saugen des Embryos durch die Gaumenspaltung erschwert und es kann Muttermilch in den Nasenraum gelangen. Diesem Problem wird meist mit einer Gaumenplatte beholfen, die die Spaltung abdeckt und das Saugen erleichtert. Auch das Sprechen ist durch die Fehlbildungen im Mundbereich erschwert. Ein weiteres Problem ist eher psychischer Natur, da Kinder mit Fehlbildungen oft von anderen Kindern gehänselt oder gemieden werden. Mittlerweile kann die Spaltung jedoch durch Operationen schon früh entfernt werden. Meistens werden die Neugeborenen im Alter von drei bis sechs Monaten operiert und wurden bereits vorher zum Beispiel durch die vorher erwähnte Gaumenplatte an die Nasenatmung und eine physiologische Zungenlage gewöhnt.